Hans Poser war ein deutscher Komponist und Professor an der Staatlichen Hochschule für Musik in Hamburg.
Jugend
Er wurde am 8. Oktober 1917 in Tannenbergsthal im Vogtland geboren. Von 1929 bis 1937 besuchte er als Internatsschüler die Deutsche Oberschule in Auerbach. Schon während seiner Schulzeit beschäftigte er sich mit Musiktheorie und Komposition.
Hans Poser mit seiner Mutter 1931
Wehrdienst und Krieg
Von 1937 bis 1945 war Hans Poser Soldat, zuletzt als Offizier der Luftwaffe. Im September wurde er bei einem Aufklärungsflug über London abgeschossen und geriet in britische Kriegsgefangenschaft. Ab Anfang 1941 wurde er nach Kanada verlegt und verblieb bis Ende 1946 in Kriegsgefangenschaft.
Musikalische Ausbildung in Kriegsgefangenschaft
Während dieser Zeit widmete sich Poser intensiv der Musik und erarbeitete sich hier autodidaktisch eine Ausbildung in der Kompositionslehre und Musiktheorie. Vereinzelt nahm er zu diesem Zweck auch brieflich Kontakt mit Komponisten wie Hermann Grabner und Paul Hindemith auf. Nachdem im Frühjahr 1941 durch die Vermittlung des YMCA und der American Aid for German War Prisoners Musikinstrumente im Lager eintrafen, leitete Hans Poser das Lagerorchester sowie mehrer kleinere Musikensembles. Er arrangierte mehrere Musikstücke für die gegebene Orchesterbesetzung im Lager, komponierte eigene Stücke und erlernte durch Arbeit mit den verschiedenen Ensembles auch das Dirigieren, für das er eine ausgesprochene Begabung hatte.
Im Kriegsgefangenenlager in Ottawa, Kanada 1942
Tätigkeit an der Hochschule für Musik in Hamburg
Nach Kriegsende kehrte er Ende 1946 nach Deutschland zurück, allerdings nicht ins Vogtland, das in der russischen Besatzungszone lag. Stattdessen ging er zusammen mit einem Freund aus dem Kriegsgefangenenlager in dessen Heimatstadt Hamburg. Dort studierte er bis Ende 1947 an der städtischen Schule für Musik und Theater (seit 1950 Staatliche Hochschule für Musik) bei Ernst Gernot Klussmann und Wilhelm Brückner-Rüggeberg. Bereits in dieser Zeit erhielt er seinen ersten Lehrauftrag für Musiktheorie. Weitere Lehraufträge und eine Anstellung an der Hochschule folgten und schließlich wurde er 1962 Professor der Hochschule für Musik in Hamburg. Hans Poser war ein engagierter Pädagoge, viele seiner ehemaligen Studierenden erlebten ihn als empathischen und humorvollen Lehrer. Ab 1968 leitete er die Abteilung für Komposition und Theorie. Seit 1953 war er außerdem Mitglied der Akademie der Künste Hamburg.
Familie
Im Juli 1948 heiratete Hans Poser die Ärtzin Waltraut Jüttner, mit der er fünf Kinder bekam. Musik spielte auch im Familienleben eine große Rolle. Zu familiären Anlässen oder für die gemeinsame Hausmusik entstanden Kinderlieder und kleinere Musikstücke. Am 1. Oktober 1970 starb Hans Poser im Alter von 52 Jahren in Hamburg. Der Nachlass von Hans Poser befindet sich im Deutschen Komponistenarchiv.
Konzert im Hause Poser, 1968